Im Jahr 2020 konnte der Kultur- und Geschichtskreis für 2 Objekte mit Bezug zur bäuerlichen Vergangenheit Betzenhausens die Patenschaft übernehmen: es handelte sich um einen Marktkarren sowie die Schuhe einer Bäuerin aus dem 19. Jahrhundert. Durch den finanziellen Beitrag zu so einer Patenschaft können die Museumsobjekte fachgemäß restauriert und gelagert werden, um sie dann in Ausstellungen zeigen zu können.

Der Marktkarren gehörte der Mutter unseres verstorbenen Mitglieds Franz Fischer. Dieser hat den Karren dem Augustinermuseum geschenkt.
Holz, gefasst, 92 x 220 x 107 cm, Freiburg, 1930er Jahre
Patenschaft Katalog-Nr. 484
Foto: Hans-Peter-Vieser
© Städtische Museen Freiburg, Augustinermuseum

Die Herkunft der Schuhe ist zwar nicht bis ins Letzte nachvollziehbar, sie stammen aber mit Sicherheit aus dem Freiburger Raum. Bemerkenswert ist, dass solche Schuhe häufig das einzige Paar waren, die die Bäuerin das ganze Leben begleiteten und oft sogar mit ins Grab genommen wurden. So sind nur wenige Exemplare erhalten.
Leder, Metall, 27 x 10 x 11 cm, 19. Jahrhundert
Patenschaft Katalog-Nr. 634
Foto: Axel Kilian
© Städtische Museen Freiburg, Augustinermuseum
In alten Zeiten haben die Bäuerinnen ihr Gemüse auf ihren Marktkarren geladen, um es in die Stadt zu bringen. Diesen haben sie dann zu Fuß in ihren derben Schuhen mühevoll auf der Lehenerstraße (heute: Lehener Straße) in die Stadt zum Münstermarkt geschoben.

Bis zur Eingemeindung von Betzenhausen im Jahr 1908 mussten sie dabei an der Stadtgrenze im Oktroyhaus eine Art Wegezoll bezahlen. Auch dieses alte „Zoll“-Häuschen ist heute noch an der Lehener Straße zu sehen.
Mit unserem finanziellen Beitrag kann das Augustinermuseum die Alltags- und Arbeitskultur der so genannten einfachen Leute für die Nachwelt bewahren und nicht nur die Hochkultur der Eliten.