Der KuGe besucht das Stadtarchiv


Am Mittwoch, dem 19.1.2011, begrüßte der Leiter des Stadtarchives, Dr. Ulrich Ecker, eine Gruppe von 19 Geschichtsinteressierten aus Betzenhausen-Bischofslinde. Sie hatten einen wirklich interessanten Nachmittag vor sich, führte sie doch der Chef persönlich durch sein Haus. Zuerst erklärte er das Archivgebäude.

Die Neuigkeiten erregten gleich großes Erstaunen. Denn das Stadtarchiv ist tatsächlich das älteste Steingebäude Freiburgs! Es wurde im Mittelalter auf drei ursprünglichen Einzelparzellen erbaut und beherbergte den Stadthof der Abtei von St. Blasien. Heute reicht der Platz seiner Magazine nur noch bis ins Jahr 2017. Die zu archivierenden Dokumente haben in unseren Tagen sprunghaft zugenommen. Das Stadtarchiv als Gedächtnis unserer
Stadt stößt in den jetzigen Mauern somit bald an seine Grenzen.

Die verwalteten Dokumente, die man je nach Erhaltungszustand kostenlos lesen darf, haben
sich im Laufe der Stadtgeschichte geändert. Das Stadtrodel von ca. 1218, die älteste erhaltene Niederlegung des Freiburger Stadtrechts, wurde auf Pergament, also
Tierhäuten, niedergelegt.

Ab ca. 1480 wurden dann die Ratssitzungen in Ratsprotokollbüchern niedergeschrieben. Später wählte man die Form von Akten, die man sorgfältig auf badische Art und Weise bündelte. Als Beispiele konnten die Besucher einige Dokumente selber in Augenschein nehmen, darunter den für uns besonders wichtigen »Frieden vom Bischofskreuz« und den Eingemeindungsvertrag Betzenhausens zu Freiburg aus dem Jahr 1907. Der direkte Kontakt mit alten und wichtigen Dokumenten stärkte das Bewusstsein für die große Bedeutung des Stadtarchivs, und alle Besucher können nur mit Herrn Dr. Ecker hoffen, dass es bald mit dem von der Stadt Freiburg schon seit längerem versprochenen Archivneubau klappt. 

B. Hammerich


Beitrag aus Bürgerblättle 206, Febr. / März 2011