Festakt 700 Jahre Frieden vom Bischofskreuz

Ein Projekt des Kultur- und Geschichtskreises im Jahr 1999/2000 zum 700-jährigen Jubiläum zu Schlacht und Frieden am Bischofskreuz.

Im Jubiläumsjahr enthalten war ein Veranstaltungs-Zyklus mit Vorträgen z.B. zu

  • Albert Magnus als Friedensstifter und
  • Freiburg um 1300 - Wirtschaft, Herrschaft und Glaubensleben.

Zentrale Veranstaltung war ein Festakt im Okt. 1999, in dem die historischen Ereignisse des Jahres 1299 und 1300 im Mittelpunkt standen.

 

Zur Aufbereitung konnte der KuGe insbesondere eine Festschrift mit über 40 Seiten erarbeiten. Themen:

- Schreibweise mittelalterlicher Namen

- Die Welt um 1300

- Schlacht und Friede vom Bischofskreuz

- Konrad und Friedrich von Lichtenberg

- Die Grafen von Freiburg- Sühnekreuze

- Das Bischofskreuz und seine Geschichte
- Die Ebringer Steinkreuze

- Der Stadtteil Bischofslinde

- Zur Person Dr. Franz Flamm

- Der Kultur- und GeschichtsKreis



Aus dem Vorwort von Rolf Abendschein (Vorsitzender des Bürgervereins):

Im Januar 1998 wurde durch interessierte Bürger unseres Stadtteils der Kultur- und Geschichts-Kreis Betzenhausen-Bischofslinde gegründet.

Die Gründungsmitglieder sahen in der Erforschung und Veröffentlichung der Geschichte unseres Stadtteils eine der wesentlichen Aufgaben des Vereins.
Aber auch in der Erhaltung des alten Kulturgutes und der Dokumentation der vorhandenen
im wesentlichen von Dr. Flamm gesammelten und erarbeiteten Unterlagen.

Anläßlich des 700-jährigen Jubiläums der Schlacht bei Betzenhausen, in der, wie bekannt, der Bischof von Straßburg durch einen Freiburger Metzger den Tod fand, hat der Kultur- und
GeschichtsKreis die Initiative zur Rettung des Bischofskreuzes ergriffen. Das Kreuz ist sehr erheblich vom Verfall bedroht. Es soll restauriert werden und in der St. Albert-Kirche einen geschützten Platz erhalten.
Bei den vom Kultur- und GeschichtsKreis organisierten Veranstaltungen Ende dieses Jahres wird an dieses Ereignis vor 700 Jahren erinnert. Es soll allerdings weniger die sehr blutige und für alle Beteiligten verlustreiche Schlacht im Mittelpunkt stehen, sondern der kurz darauf im Januar 1300 abgeschlossene Friedensvertrag.
Dieser Vertrag war auf Ausgleich angelegt und ermöglichte der Stadt Freiburg eine gute Entwicklung. Gerade in unserer Zeit, in der wir mit kriegerischen Auseinandersetzungen in fast allen Teilen unseres Planeten konfrontiert werden - größtenteils ohne erkennbare Aussichten auf Abschluß von dauerhaften Friedensverträgen - , ist eine Rückbesinnung auf unsere Geschichte angebracht.
Der Bürgerverein bedankt sich sehr herzlich bei den Damen und Herren des Kultur- und
GeschichtsKreises für ihr ehrenamtlichens Engagement, besonders beim Vorstand, den Herren Dr. Thomas Hammerich, Nicolai Bischler, Gerold Hagel und Dr. Christoph Wolk. Die geleistete Arbeit verdient Anerkennung.
Sie hat in unserem Staftteil eine sehr positive Resonanz gefunden.


Vorwort von Oberbürgermeister Rolf Böhme (Schirmherr):

Für das Projekt „Rettung des Bischofskreuzes“, welches der Kultur- und GeschichtsKreis
Betzenhausen-Bischofslinde zum 700jährigen Jubiläum der Schlacht am Bischofskreuz initiiert hat, habe ich gerne die Schirmherrschaft übernommen.
Das Steinkreuz erinnert an eine Episode in einer für die Stadtgeschichte wichtigen Phase, als sich die Bürger der aufstrebenden Stadt mit ihren Herren, den Grafen von Freiburg, über
die gegenseitigen Rechte und Pflichten auseinander setzten. Teilweise kam es dabei zu kriegerischen Konflikten - so im Jahr 1299 bei Betzenhausen, als ein Freiburger Bürger
den Bischof von Straßburg, einen Kampfgenossen der Freiburger Stadtherrm, im Gefecht erstach.
Eine lateinische Chronik von Straßburg schildert das blutige Gefecht sehr konkret und farbig:
Viele Kämpfer beider Seiten waren bereits gefallen, als der Freiburger Metzgermeister Hauri voller Zorn auf den rotgewandeten Bischof zuritt und ihn mit seinem Spieß durchbohrte. Mit dem Tode des geistlichen Kriegsherrn war auch das Gefecht zu Ende - seine Soldaten flohen, die Bürger hatten gesiegt.
Mußten die Freiburger zum Zeichen der Sühne für diese Tat auch das Bischofskreuz errichten - übrigens eines der ältesten Denkmäler seiner Art in Süddeutschland - und dem Grafen finanzielle Zugeständnisse machen, so erstritten sie im Gegenzug doch wichtige Verfassungsrechte. Vor allem konnten sie künftig ihre Bürgermeister und Zunftmeister selbst wählen und ihr Recht vor dem eigenen Schultheißengericht vertreten.
Diese Rechte sollten sich als wesentlicher Schritt auf dem Weg zur kommunalen  Selbstverwaltung erweisen, dem Wurzelwerk unserer heutigen Demokratie.
Schon der große Historiker Heinrich Schreiber setzte sich 1862 für die Rettung des bereits halbverwitterten Bischofskreuzes ein. In der Zwischenzeit ist ein Schutzbau entstanden, doch sind weitere Anstrengungen erforderlich, um es der Nachweltzu erhalten.
Ich danke dem Kultur- und GeschichtsKreis Betzenhausen-Bischofslinde für seine Initiative zur Rettung des Bischofskreuzes und wünsche dem Projekt eine breite Unterstützung der Bürgerschaft.